HG Magstadt/Fellbach bleibt Zweitligist
Im letzten Wettkampftag der II.Bundesliga entschied sich der Verbleib für die Hebergemeinschaft Magstadt/Fellbach in der zweithöchsten Klasse. Der GV Donaueschingen konnte den SGV Oberböbingen besiegen und sicherte somit der kampffreien HG den Klassenerhalt.
Die ganze Saison war für die HG eine einzige Zitterpartie, konnte man doch nicht ein einziges mal die beste Mannschaft aufstellen. Dennoch brachte man von allen teilnehmenden Mannschaften die konstanteste Leistung. Dies zeigt, dass in Magstadt, so wie in Fellbach einige gute Ersatzheber bereit stehen um in die Bresche zu springen. Das selbst gesteckte Ziel, nämlich den Klassenerhalt hat man jedenfalls erreicht.
Die beiden Trainer Hans-Joachim Schumacher (Magstadt) und Laszlo Szabo (Fellbach) sind auf jeden Fall zuversichtlich für die im Herbst beginnende nächste Runde in der II.Bundesliga.
Erwartete Niederlage
Keine Chance hatte die Hebergemeinschaft Magstadt/Fellbach gegen den Favoriten der 2.Bundesliga AC Weinheim.
Bereits nach dem Reißen hatte der Tabellenführer mit 218 zu 167,1 Kilopunkten einen uneinholbaren Vorsprung. Im Stoßen machten die Gäste dann den Sack zu und siegten deutlich mit 563,5 zu 462,2 Kp.
Die Überraschung der Veranstaltung war sicher der Einsatz von Norredine Hdya, der sich ja im letzten Wettkampf einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Allerdings wurde er nur im Reißen eingesetzt, da er beim aufwärmen doch noch leichte Schmerzen hatte. Er zeigte dann mit zwei gültigen Versuchen mit 125 und 132,5 auch eine gute Leistung. Zufrieden konnte er dann auch mit den erreichten 28,5 Kp sein. Im Stoßen löste ihn Tobias Reichert ab, der mit 102,5 kg gute 39 Kp zum Ergebnis beisteuerte.
Nicht der Tag war es für Joachim Schumacher der in beiden Disziplinen nur den Anfangsversuch gültig halten konnte. So musste er sich mit 53,5 Kp zufrieden sein, die er mit 120 und 142,5 kg erreichte.
Seinen ersten Wettkampf nach fast fünf Jahren Pause hatte Sekeric Ermin. Und man darf sagen, dass das Comeback gelungen war. Im Reißen 105 und im Stoßen 127,5 kg bedeuteten im Endergebnis gute 65,3 Kilopunkte.
Überzeugen konnte diesmal auch Matthias Arndt, der nur im Stoßen einen Fehlversuch hatte. So konnte er sich mit bewältigten 110 und 130 kg in den beiden Disziplinen 72 Kp gut schreiben lassen.
Im Reißen lief es für Milan Horak mit drei gültigen Versuchen und 105 kg noch recht gut. Im Stoßen hatte er allerdings zu hoch gepokert und musste sich mit seinem Anfangsversuch von 127,5 kg zufrieden geben. Immerhin war er mit seinen 99,5 Kp noch zweitbester Heber der HG Magstadt/Fellbach.
Bester Heber wurde wieder einmal Radovan Klabal, der sich in bester Form präsentierte. Er war der einzige Athlet der alle sechs Versuche gültig zur Hochstrecke brachte. Im Reißen 127,5 und im Stoßen 157,5 kg brachten ihm 104,4 Kp ein.
Um endgültig den Klassenerhalt bestätigen zu können muss die HG noch zwei Wochen warten. Beim letzten Wettkampf zwischen dem SGV Oberböbingen und dem GV Donaueschingen wird erst der Tabellenstand fest stehen. Die HG Magstadt/Fellbach hat frei und muss tatenlos zu sehen wie dieses Duell ausgeht.
5.03.2005
Den spannendsten Wettkampf in dieser Runde erlebten am Samstag die Gewichtheber der HG Magstadt/Fellbach.
Das Reißen dominierten zwar noch die Gastgeber der SVG Obrigheim II mit 172,8 zu 159,9 Kilopunkten, aber die Heber der HG gaben sich nicht geschlagen. Lediglich drei Athleten konnten ihre letzten Versuche nicht gültig halten und es wechselte aber fast mit jedem Versuch die Führung.
Den Schlußpunkt setzte dann Torsten Hauß vom SVG Obrigheim mit 165 kg, nachdem der Magstadter Radovan Klabal die 160 kg nicht ausstoßen konnte. Das Stoßen sicherte sich trotzdem die HG mit 309,9 zu 304,8 Kp. Der Vorsprung der Gastgeber aus der ersten Disziplin war allerdings zu gross, so dass das Endergebnis 477,6 zu 469,8 Kp lautete.
Als gute Ersatzheber erwiesen sich Andrea Hellberg und Jens Peter. Andrea erreichte mit 42,5 im Reißen und 60 kg im Stoßen 61,5 Kilopunkte. Jens brachte es mit 72,5 und 95 kg auf gute 71,5 Kp.
Oswald Hellberg merkt man seinen derzeitigen Aufenthalt bei der Bundeswehr doch an. Trotz Kampfgeist reichte es nur zu 77,5 Kp die er mit 92,5 und 115 kg erreichte.
Durch eine schwere Grippe konnte Milan Horak nicht sein geplantes Trainingsprogramm absolvieren. So musste er sich diesmal mit 94,5 Kp zufrieden geben. Allerdings sind 97,5 im Reißen und 130 kg Stoßen im Anbetracht der Umstände eine gute Leistung.
Bester Punktesammler war wieder einmal Radovan Klabal mit 98,8 Kp. Allerdings hatte auch er mit einer Grippe zu kämpfen und konnte mit 125 und 155 kg nicht zufrieden sein. Der schwerste HG-Heber, Joachim Schumacher zeigte mal wieder Kampfgeist und steuerte 66 Kpzum Ergebnis bei. Im Reißen erreichte er 125 und im Stoßen 150 kg, was allerdings auch noch weit von seiner Bestleistung entfernt war.
12.02.2005
Gewichtheben II.Bundesliga
Erster Sieg für HG Magstadt/Fellbach
Endlich gab es in Magstadt einmal zufriedene Gesichter. Nachdem es bisher in der zweiten Bundesliga überhaupt nicht nach Plan lief, konnte man am Samstag den ersten Sieg feiern.
Mit neuem Saisonrekord gewann die HG gegen den SGV Oberböbingen mit 491,0 zu 477,1 Kilopunkten.
Der Grundstein für den Sieg wurde im Reißen gelegt, dass man überlegen mit 183 zu 167,3 Kp gewann. Man merkte von Anfang an, dass die gesamte Mannschaft motiviert bis unter die Haarspitzen war.
Lediglich drei Fehlversuche belegen dies.
Im Stoßen lief es dann nicht ganz optimal, da das Trainergespann Hans-Joachim Schumacher (Magstadt) und Laszlo Szabo (Fellbach) sich auf mehr Risikobereitschaft der Athleten einigten. Daraus resultierten dann insgesamt sechs ungülige Versuche.
Oberböbingen konnte daraus allerdings keinen Nutzen ziehen, da der Abstand schon zu gross war. Bester Heber der Veranstaltung war der bestens aufgelegte Radovan Klabal mit106,9 Kp. Im Reißen zeigte er drei blitzsaubere Versuche bis zu 130 kg. Im Stoßen konnte er lediglich den dritten mit 160 kg nicht gültig halten.
Ebenso erging es Milan Horak, der sich wieder toll in Form präsentierte. In der ersten Disziplin steigerte er sich in 5 kg-Schritten bis auf 105 kg. Im Stoßen klappte es nicht so gut und er musste sich mit 130 kg zufrieden geben. Immerhin erreichte er mit dieser Leistung sein bestes Saisonergebnis mit 102 Kilopunkten.
Trotz Bundeswehraufenthalt präsentierte sich Oswald Hellberg in sehr guter Form. Er war der einzige Heber der alle sechs Versuch gültig halten konnte. Mit 97,5 und 115 kg konnte er 82,5 Kp zumSieg beisteuern.
Matthias Arndt war von Grippe geschwächt und so ist seine Leistung von 72,6 Kp auch zu erklären. Im Reißen konnte er mit zwei Versuchen noch 110 kg zur Hochstrecke bringen. Im Stoßen blieb es dann beim Anfangsversuch von130 kg. Versuch zwei und drei mit 135 kg konnte er zwar umsetzen aber nicht gültig ausstoßen.
Norredine Hdya hatte ziemlich großes Pech. Nachdem er erst eine größere Verletzung auskuriert hatte und wieder voll angreifen wollte, erwischte es ihn am Samstag erneut. Im Reißen zeigte er mit 130 kg noch, dass er sehr motiviert war. Im Stoßen lies er nach bewältigten 150 kg dann 160 kg auflegen. Als er dann mit ganzer Kraft anzog und die Last umsetzen wollte, stürzte er plötzlich wie vom Blitz getroffen mit einem Aufschrei nach hinten. Eine erste Diagnose ergab einen erneuten Muskelfaserriss im Oberschenkel und Hdya wird in dieser Runde nicht mehr an die Hantel gehen.
Als Ersatz für den schwer erkälteten Joachim Schumacher kam Tobias Reichert zum Einsatz. Wahrscheinlich kam der Einsatz etwas überraschend, denn 55 Kp die er mit 85 und 100 kg erreichte, sind normal unter seinem Niveau. In der Tabelle hat sich die HG Magstadt/Fellbach nun um zwei Plätze verbessert, so dass das Abstiegsgespenst nicht mehr ganz so deutlich zu sehen ist. Allerdings muss auf jeden Fall noch einer der noch zwei ausstehenden Kämpfe gewonnen werden um den Klassenerhalt zu sichern.
29.1.2005
Knappe Niederlage für die HG Magstadt/Fellbach
Es soll einfach nicht sein! Auch im vierten Wettkampftag der zweiten Bundesliga musste die HG Magstadt/Fellbach eine Niederlage einstecken. Allerdings fiel diese so knapp wie noch nicht in dieser Runde aus.
Im Reißen konnten sich die Gegner des ehemaligen Bundesligisten SV Donaueschingen einen Vorsprung von 14 Kilopunkten erkämpfen. Im Stoßen erreichten beide Mannschaften mit 320,5 Kp die gleiche Punktzahl. Dies spricht zwar für den Kampfgeist der HG, aber mit 486 zu 472 Kp hieß der Sieger Donaueschingen.
Erstmals über 100 Kilopunkte lieferte Radovan Klabal in dieser Rund ab. Im Reißen 127,5 und im Stoßen 160 kg brachten ihm 104,3 Kp und den Titel bester Heber der Veranstaltung.
Nach langer Verletzungspause erstmals wieder im Einsatz war der ehemalige Nordafrikameister Norredine Hdya. Mit 82 Punkten, gerissenen 130 und gestoßenen 160 kg, meldete er sich eindrucksvoll zurück.
Gehandicapt durch seinen Bundeswehraufenthalt konnte Oswald Hellberg nicht an sein letztes Ergebnis an knüpfen. Mit 92,5 und 112,5 kg in den beiden Teildisziplinen erreichte er 75 Kp
Milan Horak konnte wegen einer Schulterverletzung nicht am Reißen teilnehmen. Die Regeln lassen hier einen Ersatzheber zu, der dann im Stoßen nicht antreten darf. In diesem Fall war das Jens Peter, der mit gerissenen 67,5 kg 19,5 Kp erreichte. Im Stoßen schaffte Horak dann 130 kg und somit 63,5 Kp.
Matthias Arndt konnte diesmal mit 66,2 Kp nicht überzeugen. Nur ein gültiger Versuchim Reißen mit 105 und gestoßenen 130 kg waren für ihn inakzeptabel
Mit etwas mehr Trainingseifer könnte sich Marcel Marongiu sicher noch steigern. So konnte er sich nur 61,5 Kp gutschreiben lassen, die er mit 70 und 87,5 kg schaffte.
Bei den noch ausstehenden drei Wettkämpfen muß mindestens noch ein Sieg für die HG Magstadt/Fellbach her. In der Tabelle sieht man, dass trotz dem letzten Platz die Bilanz der Kilopunkte nicht so schlecht aussieht.
15.1.2005
Die Luft in der 2. Bundesliga ist dünn. Dies musste die Hebergemeinschaft Magstadt/Fellbach zwischenzeitlich auf schmerzhafte Weise erfahren. Außer Niederlagen und der Erfahrung, dass hier ganz andere Gewichte gestemmt werden, gab es für den Aufsteiger bisher nichts zu erben.
Trotzdem will sich Trainer Hans-Joachim Schumacher nicht unterkriegen lassen: „Wir wussten vorher, dass es für uns sehr eng wird. Aber ich bin guten Mutes, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“
Aus der 2. Bundesliga steigt nur ein Klub ab. Und dies soll, wenn es nach den Magstadtern geht, die SGV Oberböbingen sein. „Unsere Konzentration gilt ganz dem direkten Duell.“
In dieses Kalkül passte auch die Vorsichtsmaßnahme, den ehemaligen Afrika-Meister Norredine Hdya weiterhin zu schonen. „Er hat sich“, so Schumacher, „am Freitagabend bei mir verletzt abgemeldet.“ Der Marokkaner hatte als einer der wichtigsten Punktesammler seinen Einsatz vorsorglich zurückgestellt, um sich voll und ganz auf die entscheidenden Auftritte vorzubereiten. Daneben hatte auch Trainersohn Joachim Schumacher, der berufsbedingt Trainingsrückstand hat, von sich aus auf einen Einsatz verzichtet.
Damit fehlten der Hebergemeinschaft wichtige Akteure, die sie nicht adäquat ersetzen konnten. Für Hans-Joachim Schumacher war daher schon vor Beginn des ersten Heimkampfes in der 2. Bundesliga klar: „Gegen Ladenburg haben wir nur eine Chance, wenn alle ihre Topleistung abrufen.“ Doch im Wettkampf ging manches daneben. Dies fing bereits beim eigenen Aushängeschild, dem Tschechen Radovan Klabal, immerhin Vizemeister in seiner Heimat, an. Der 92 Kilogramm schwere Modellathlet und einziger Heber, der eine Fahrtkostenentschädigung erhält, kam nur auf 95,8 Kilopunkte, weil er im Reißen an 130 Kilogramm gescheitert war. Auch mit 157,5 Kilogramm im Stoßen blieb er hinter seinen Möglichkeiten.
Auch Milan Horak merkte man die lange Pause an. Jeweils ein Fehlversuch pro Disziplin brachten ihm 94,5 Kilopunkte, die er mit 97,5 und 130 Kilogramm erreichte. Oswald Hellberg überzeugte mit nur einem Fehlversuch im Reißen. Mit 92,5 und 117,5 Kilogramm brachte er es auf 83 Kilopunkte. Ebenfalls nur einen ungültigen Versuch, allerdings im Stoßen, hatte Matthias Arndt. Bei ihm hatte man allerdings das Gefühl, dass er zu sehr auf Sicherheit geht. Mit 115 und 135 Kilogramm in den beiden Disziplinen erreichte er 79,6 Kilopunkte, ist damit noch nicht an seine Grenzen gestoßen. Mit intensiverem Training könnte Marcel Marongiu sicher auch mehr Punkte als die erreichten 66,5 schaffen. Mit je einem ungültigen Versuch bewältigte er 70 Kilogramm im Reißen und 92,5 im Stoßen. Dass er damit selbst nicht zufrieden war, bewies seine Reaktion, als er wie wild auf die Seitentür der Halle eindrosch, nachdem er im Stoßen an 95 Kilogramm gescheitert war.
Andrea Hellberg und Tobias Reichert teilten sich den Wettkampf. Andrea Hellberg brachte im Reißen 42,5 Kilogramm zur Hochstrecke, Tobias Reichert im Stoßen 105 Kilogramm. Ergaben 63 Kilopunkte.
Die ganz große Show des Abends gelang allerdings den Gewichtheberinnen aus Ladenburg. Was nationale und internationale Klasse bedeuten, bekamen die Gastgeber hier eindrucksvoll vorgeführt. Die deutsche B-Jugendmeisterin Caroline Schwebler trat mit einem wahren Unschuldsblick vor die Hantel, um dann mit frappierender Sicherheit 74 Kilopunkte für ihre Mannschaft einzuheimsen. Danach legten die beiden aktuellen deutschen Einzelmeisterinnen, Maleike Schäfer und Anja Reinfrank, richtig los. Der eher kleinen Maleike Schäfer, sie hatte sich vor dem Wettkampf mit einem Schluck Sekt in Stimmung gebracht, gelangen am Schluss, nachdem sie mit hochrotem Kopf 90 Kilogramm zur Hochstrecke gebracht hatte, stolze 120,5 Kilopunkte. Ehe die überragende Anja Reinfrank stilistisch perfektes Gewichtheben demonstrierte. Die 63 Kilogramm schwere Athletin, ausgestattet mit einem frechen Pferdeschwanz, ging spielerisch leicht mit dem schweren Eisen um und erzielte am Ende 128 Kilopunkte. Sie alleine war das Eintrittsgeld wert. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2004 in Minsk hatte sie den achten Platz belegt.
Am Ende hieß es 532,5:482,4 für ASV Ladenburg. Dennoch gab’s auch auf Seiten der Gastgeber zufriedene Gesichter nach der bisher besten Saisonleistung.
23.10.2004
Keine Chance hatte die HG Fellbach/Magstadt am Samstag in der Zeppelinsporthalle gegen die Gäste vom AC Altrip. Beim Saisonstart in die zweite Gewichtheber-Bundesliga unterlag die Hebergemeinschaft deutlich mit 480,8:619,4 Relativpunkten.
Es war die erwartete Niederlage gegen die Pfälzer in einer Sportart, in der sich vieles schon vor einem Kampf ausrechnen lässt. Das Gemeinschaftsteam des SV Fellbach und des SV Magstadt zeigte zwar insgesamt ein halbwegs akzeptables Gesamtergebnis, einzelne Heber sollten sich allerdings zügig steigern. Spätestens seit Samstagabend „wissen unsere Jungs, dass in der Bundesliga ein anderer Wind weht“, sagte Fellbachs Wettkampfsprecher Reinhold Kopitzki treffend über den Aufsteiger.
So blieb beispielsweise Matthias Arndt deutlich hinter seiner Leistung vom vergangenen Wochenende zurück und erreichte magere 61,9 Relativpunkte. Besonders im Stoßen blieb der Vize-Landesmeister mit 130 Kilogramm unter seinen Möglichkeiten.
Beim inzwischen 36-jährigen Jens Peter verhinderte die seit drei Wochen lädierte Patellasehne eine bessere Leistung als 170 Kilo. Der mit 58,6 Kilogramm leichteste Heber des Kampfes erreichte bei seinem Comeback nach fünf Jahren Hantelabstinenz 74 Punkte.
Ein kleiner Lichtblick auf Fellbacher Seite war Milan Horak. Trotz offener Wunde an der Hand – in einer so zupackenden Sportart wie Gewichtheben ein echtes Hindernis – schaffte er 225 Kilogramm (95 Punkte). Sein ungültiger dritter Versuch im Stoßen zeigte Horaks aktuelles Problem: Ihm fehlt zur Zeit die Beinkraft: „Bei mir ist jetzt Kniebeugen, Kniebeugen und nochmals Kniebeugen angesagt“, erkannte der 26-Jährige, nachdem er aus der Hocke nicht mehr nach oben gekommen war.
Auf Seiten der Magstädter Heber ragte Rückkehre Radovan Klabal heraus. Mit 280 Kilogramm (101,4 Punkte) war er der Beste seines Teams. Der extra für den Kampf aus seinem Heimatland angereiste ehemalige tschechische Vizemeister lag dennoch fast 25 Punkte unter seiner Bestleistung.
Klabals jungen Heberkollegen Tobias Reichert (20) und Oswald Hellberg (22) brachten mit 63,0 beziehungsweise 85,5 Punkten die erwarteten Leistungen.
Schon rein optisch boten die Kraftsportler vom AC Altrip einen anderen Anblick als die Hausherren. Mit massigen Oberschenkeln und gedrungenem Körperbau erinnerten die Pfälzer eher an den klassischen Gewichthebertyp als die meist schlanken Athleten der HG Fellbach/Magstadt. Allen voran Artyom Shaloyan. Der ehemalige Europameisterschaftsdritte hebt bereits seit 1997 im Team von Gästetrainer Hartmut Scheuermann und ist eindeutig der Star der Mannschaft. Austrainiert, konzentriert und trotzdem locker zeigte der knapp 70 Kilogramm schwere Sportler Gewichtheben vom Feinsten. 297,5 Kilogramm im Zweikampf ergaben 164,5 Relativpunkte, genau 40 Punkte mehr als beim zweitbesten Heber.
Fellbachs Abteilungsleiter Klaus Beurer brachte die hohe Zahl von 14 Fehlversuchen seiner Schwerathleten an den Rand der Verzweiflung. Acht Wochen haben seine Mannen nun Zeit sich zu steigern, bevor sie am 18. Dezember beim KSV Hostenbach antreten müssen.