Am letzten Wettkampftag der Gewichtheben Oberliga in Baden-Würrtemberg empfingen die Gewichtheber aus Magstadt die zweite Mannschaft des SV Germania Obrigheim. Beide Mannschaften hatten das Ziel, möglichst viele Kilogramm über den Kopf zu bringen und zu gewinnen. Das Obrigheim das schaffen wollte und dabei nichts anbrennen lassen wollten sah man daran, dass sie mit zwei Ersatzhebern angereist waren. Das bringt nicht jede Oberliga Mannschaft zu Stande.
Aber auch die Magstadter waren in Bestbesetzung. Das sah man auch schon recht früh, als der erste Block ein solide Führung im Reißen vorgelegt hatte. Nachdem die ersten Versuche der ersten drei Heber beider Mannschaften absolviert waren stand es bereits 86,5 zu 38,9 für Magstadt. Über 40 Punkte müssen erst ein mal aufgeholt werden. Am Ende des Reißens kam Obrigheim immerhin auf 10 Punkte heran. Aber das reichte eben nicht und somit hatte Magstadt den Punkt im Reißen gewonnen und somit zur Halbzeitpause des Wettkampfs den Klassenerhalt gesichert. Obrigheim musste nun das Stoßen gewinnen um sicher in der Oberliga zu bleiben.
Durch die drei Frauen im Team der Magstadter sieht man eine Unausgewogenheit im deutschen Wertungssystem in den Mannschaftswettkämpfen. Magstadt hat in 5 Wettkämpfe das Reißen gewonnen und in 3 verloren. Das Reißen bildet somit einen wichtigen Grundstein für den Magstadter Klassenerhalt. Der Grund dafür ist die Relativtabelle, die Frauen einen leichteren Einstieg bietet, aber auch im Stoßen das Leben etwas schwerer macht, da sie nicht so große absolute Steigerung bewältigen können wie die Männer.
Das machte sich auch an diesem Tag wieder bemerkbar. Nach den ersten 3 Versuche beider Mannschaften stand es im Stoßen 109 zu 106 und somit wurde auch die Gesamtführung von 10 auf 13 Punkte ausgebaut. Nach den zweiten Versuche hat sich der Stand im Stoßen dann umgedreht 118 zu 122 für Obrigheim. Nach den dritten Versuchen der ersten drei Heber der beiden Mannschaften stand es im Stoßen 122 zu 136 für Obrigheim. Somit war der Vorsprung aus dem Reißen aufgebraucht und Obrigheim hatte nun auch eine 3 Punkte Führung im Zweikampf die sie bis zum Schluss nicht mehr hergaben und am Ende mit 448 zu 436 gewannen. Dies bedeute für beide Mannschaften den Klassenerhalt und neue Saisonbestleistungen.
Besonders hervorheben kann man heute die Leistung von Lena Maurer, sie verbesserte ihre persönliche Bestleistung im Reißen um 5kg auf jetzt 58kg, im Stoßen um 7kg auf jetzt 72kg und im Zweikampf um 12kg auf jetzt 130kg. Und auch die Relativpunktbestleistung lautet jetzt 77 Punkte. Besser kann es an einem Tag für einen Gewichtheber bzw. eine Gewichtheberin nicht laufen. Marie Scharnowski hatte heute keinen guten Tag im Reißen mit nur einem gültigen Versuch mit 33kg, im Stoßen konnte sie aber ihre Bestleistung um 2kg auf 47kg verbessern.
Viel wichtiger als die einzelnen Bestleistungen für den Klassenerhalt war, dass die Magstadter konstant über die ganze Saison gute Leistungen geliefert haben und am Ende den zweitbesten Punkteschnitt aller Mannschaften hatte. Das bedeutet, dass jedes Team Mitglied wichtig war und wenn sich Chancen auf einen Siegpunkt ergaben wurden diese zumeist auch genutzt. Das Magstadt, trotz des zweitbesten Punkteschnitts, Vierte von fünf Mannschaften wurde liegt daran, dass ausnahmslos jeder Gegner, in einem der beiden Wettkämpfe gegen Magstadt, ihre Saisonbestleistung gezeigt haben (wie auch an diesem Tag Obrigheim).
Die Leistungen der Magstadter:
Marie Scharnowski (43,4kg Körpergewicht) 53 Punkte (33kg Reißen/47kg Stoßen)
Julia Obermaier (54,5kg) 74P (50kg/63kg)
Marcel Marongiu (57kg) 62P (70kg/80kg)
Lena Maurer (60,9kg) 77P (58kg/72kg)
Tobias Reichert (73,6kg) 79P (97kg/125kg)
Radovan Klabal (87kg) 91,6P (119kg/147kg)
Video des gesamten Wettkampfs: